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21.01.2025

Königlich Preußisches Lehrerinnenseminar, Koblenz Neues Leben im Kulturdenkmal

Mit rund 200 Kubikmetern Liapor-Thermobeton wurden die historischen Kappendecken des Königlich Preußischen Lehrerinnenseminars in Koblenz neu verfüllt. Die zementgebundene Blähtonschüttung bietet die erforderliche Stabilität für den Aufbau der Zwischenwände, die neuen, attraktiven Wohnraum in dem zum Weltkulturerbe zählenden Baudenkmal schaffen.

Im Dezember 2020 begannen die Renovierungs- und Umbauarbeiten zur Wohnraumbildung im Königlich Preußischen Lehrerinnenseminar in Koblenz-Oberwerth. Dazu wurden im Hauptbau und der Aula in den unteren drei Stockwerken die Holzböden sowie die unterlagernde Füllschicht entfernt. Die so freigelegten historischen Kappendecken mussten anschließend mit einem neuen, passenden Aufbau versehen werden. „Bei den Kappendecken ging es darum, mit einer Aufschüttung die vorhandenen Niveauunterschiede auszugleichen und eine einheitliche, geschlossene Fläche auszubilden, auf die dann der weitere Innenausbau aufsetzen konnte“, erklärt Roger Pfeiffer, Bauleiter bei der zuständigen Acons Bauunternehmung GmbH & Co. KG in Vallendar. „Wichtig war dabei, dass der Aufbau die erforderliche Festigkeit und Stabilität bot, um das Ständerwerk für die späteren Trennwände sicher montieren zu können. Für diese Anforderungen stellte die zementgebundene Liapor-Blähtonschüttung die ideale Lösung dar.“

Eintrag per Schlauchleitung
Die zementgebundene Liapor-Blähtonschüttung – auch Liapor-Thermobeton genannt – besteht lediglich aus Wasser, Zement als Bindemittel und den Liapor-Blähtonkugeln, die vor Ort miteinander vermischt werden. Der leichte Baustoff sorgt sowohl bei Massiv- als auch Gewölbedecken für einen sicheren, stabilen und leichten Untergrund für alle nachfolgenden Fußbodenaufbauten und verfügt darüber hinaus über hervorragende Schall- sowie Wärmeschutzeigenschaften. Hier beim Lehrerinnenseminar kamen insgesamt rund 200 Kubikmeter Liapor-Thermobeton zum Einsatz. Die losen Liapor-Blähtonkugeln aus dem Liapor-Werk Pautzfeld wurden vor Ort mit Wasser und Zement im genau passenden Verhältnis mit einer Estrichpumpe vermischt. „Vom Estrichboy aus wurde der Liapor-Thermobeton dann per Schlauchleitung auf die Kappendecken in den verschiedenen Stockwerken gepumpt und dort eingebaut. Auf diese Weise ließen sich selbst Distanzen von bis zu 60 Metern sowie Höhendifferenzen von bis zu 15 Metern überwinden“, berichtet Roger Pfeiffer.

Schichtdicken von bis zu 20 Zentimetern
Der Eintrag des Liapor-Thermobetons erfolgte Anfang 2023 etappenweise, bis sämtliche Kappendecken mit Mächtigkeiten zwischen fünf und 20 Zentimetern verfüllt waren. Wie vorgesehen begann der Liapor-Thermobeton innerhalb einer Stunde abzubinden, und jeweils 48 Stunden später war er bereits abgetrocknet und begehbar. Er erfüllt hier wie geplant die bauphysikalischen Ansprüche an Festigkeit und Stabilität, sodass sich dann auch die Trockenbauprofile für die Zwischenwände problemlos montieren ließen. Auf sämtliche Bodenflächen kam dann ein herkömmlicher Estrichaufbau mit Schallschutzdämmung und abschließendem Bodenbelag.

Einzigartiges Weltkulturerbe
Bis Mitte 2025 werden sämtliche Umbaumaßnahmen abgeschlossen sein, und dann können alle Bewohner ihren neuen, ganz besonderen Wohn- und Lebensraum in dem einzigartigen Baudenkmal beziehen. „Unser Ziel ist es, das Lehrerinnenseminar mit Umsicht und Kompetenz in neuen Wohnraum mit Charme und individuellem Charakter umzugestalten und so diesem faszinierenden, historischen Gebäude eine Zukunft zu geben“, erklärt Adrian Gaiser, geschäftsführender Gesellschafter der Forum Bauträger-Immobilien GmbH aus Rastatt, die das Areal erwarb und als Bauherr fungiert. Besonderes Charakteristikum des Königlich Preußischen Lehrerinnenseminars ist der langgestreckte, im Stil der Neorenaissance gehaltene dreigeschossige Hauptbau mit seinen markanten Dachgauben. An seiner Südseite schließen sich das zweistöckige Direktorenwohnhaus sowie ein Turnhallenanbau an, während sich im Norden quer dazu der Aulaflügel befindet. Errichtet wurde der Komplex um 1908 und diente ursprünglich zur Ausbildung insbesondere von Volksschullehrerinnen. In den letzten Jahrzehnten nutzte die Koblenzer Hochschule die Anlage, die seit 2002 zum UNESCO-Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal gehört und unter besonderem Schutz steht.

Abbildungen

Bild 1
Das um 1908 erbaute Königlich Preußische Lehrerinnenseminar am Koblenzer Rheinufer wird bis Mitte 2025 in neuen, attraktiven Wohnraum umgebaut.
Foto: Ganzhorn Kommunikation/ganzhorn-kommunikation.de 
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Bild 2
Insgesamt entstehen 62 Wohnungen in dem Kulturdenkmal, das seit 2002 zum UNESCO-Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal gehört.
Foto: Ganzhorn Kommunikation/ganzhorn-kommunikation.de   
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Bild 3
Im Zuge der Umbaumaßnahmen wurden die historischen Kappendecken im Hauptbau und der Aula freigelegt.
Foto: Forum Bauträger-Immobilien GmbH 
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Bild 4
Die Kappendecken wurden mit Liapor-Thermobeton in bis zu 20 Zentimeter Stärke aufgefüllt. Die Schüttung bildet den idealen Unterbau für die Montage der Zwischenwände.
Foto: Forum Bauträger-Immobilien GmbH 
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